In zweieinhalb Monaten sind wir per Fahrrad 2.400km in Süd-Indien gefahren. Wir haben in Goa angefangen und sind dann Richtung Süden gefahren, über die Bergstationen Ooty und Munnar, bis zum südlichsten Zipfel Indiens, und dann an der Ostküste wieder hoch bis nach Chennai. Obwohl wir anfangs einige Zweifel hatten ist Indien ein fantastisches Land zum Radfahren. Hier sind unsere Top 10 Tipps für eine Radtour in Süd-Indien. 1. Bleibt den Hauptstraßen fern. Die Wahl einer Route ist in Indien sehr wichtig. Zum Glück ist Indien so dicht bevölkert, dass es viele kleine, ruhige, geteerte Straßen gibt, die oft parallel…
Indien
Auf Wiedersehen, Indien: Ein Abruptes Finale
Chidambaram – Pondicherry – Chennai Als wir Chidambaram verließen, hatten wir keine Wahl: Wir mussten auf der viel befahrenen Küstenstraße nach Pondicherry bleiben. Sobald wir dort ankamen, spürten wir Erleichterung. Es war so schön ruhig, mit breiten Straßen, Bäumen und einer Promenade am Strand. Pondicherry war jahrhundertelang eine französische Kolonie und hat immer noch ein französisches Flair. Es gab viele französische Touristen, Bäckereien, die Croissants und Baguettes verkauften, und Cafés, die Croque Monsieur servierten. Es war wie im Himmel! Nun hatten wir nur noch eine Tagesfahrt in Indien übrig, hatten aber immer noch über eine Woche Zeit vor unserem Flug…
Ausgetempelt
Madurai – Chidambaram Seit über zweitausend Jahren wird in Madurai ein jährliches Fest zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Sri Meenakshi ausgerichtet. Viele Details der Tempel-Festivitäten sind immer noch genauso wie zu Zeiten des griechischen Botschafters Menasthenes, der das auf der Gewürzroute liegende Madurai im 3. Jahrhundert v. Chr. besuchte. Seit Hunderten von Generationen haben die Inder alljährlich einen mehrtägigen Marsch auf sich genommen, um von ihren Dörfern nach Madurai zu wandern und die Göttin um Kinder zu bitten. Und bis zu diesem Tag werden die Bildnisse der Göttin und ihres Mannes, Lord Sundareshvara, jede Nacht in ihr Schlafgemach gebracht, so dass…
Umrundung des Zipfels
Kovalam – Madurai Kerala ist dicht bevölkert, mit einem Haus nach dem anderen und kaum Lücken zwischen den Dörfern. Obwohl wir die Landschaft schön fanden und es faszinierend war, das Leben in den Fischerdörfern zu sehen, wurde uns die ganze Aufmerksamkeit manchmal etwas zu viel. Kurz nach Kovalam verließen wir Kerala und überquerten die Grenze nach Tamil Nadu. Plötzlich wurde die Landschaft viel weiter. Die Strecken zwischen den Dörfern waren größer, mit vielen Bananenplantagen und Reisfeldern. Die Straßen waren ruhig und das Leben schien sich zu verlangsamen. Im Gegensatz zum touristischen Kerala wurden wir hier auch nicht um Geld…
10.000km Foto
Kurz vor dem südlichen Zipfel des Indischen Subkontinents, wo der Golf von Bengalen den Indischen Ozean und das Arabische Meer trifft, fuhren wir unseren 10.000. Kilometer. Wir hatten gehofft, etwas Spektakuläres für unser Foto zu finden, aber als wir am Zipfel ankamen, waren wir etwas überrascht, dort ein Gandhi Museum vorzufinden, das als ein riesiger rosa Marshmallow verkleidet war. Wir fragten uns, was der arme bescheidene Gandhi wohl davon gehalten hätte, wenn er sehen könnte, was hier in seinem Namen gebaut worden war. Dennoch ist es jedenfalls ein unübersehbares Denkmal, das hoffentlich dazu beiträgt, die “große Seele” in Erinnerung zu…
Eine Kanufähre, ein Tempelfest und ein Elefantenhändler
Kochi – Kovalam Nachdem wir Kochi hinter uns gelassen hatten, folgten wir einer ruhigen, holprigen Küstenstraße, die durch kleine Fischerdörfer führte. Wir kamen an mehreren Bootbauern vorbei, wo Holzstücke geschreinert und dann mit Kokossträngen zusammengebunden wurden, um neue Fischerboote zu bauen. Da Kerala eine ziemlich touristische Gegend ist, wurden wir öfter um Geld, Süßigkeiten und Stifte angebettelt als in anderen Gegenden Indiens. Als dann ein Mann aus seinem winzigen Fotostudio lief, um uns anzuhalten und ein Foto von uns zu machen, und er dann darauf bestand, es für uns zu drucken, kam uns das höchst verdächtig vor. Sicher war…
Kochi und Kerala’s Gewässer
Kochi erstreckt sich über mehrere Inseln und Landzungen an der Malabar-Küste im Südwesten Indiens. Der Ort hat eine interessante kolonialische Geschichte, beeinflusst von Chinesischen, Portugiesischen, Holländischen und Britischen Händlern und Eroberern. Als wir über mehrere Brücken nach Fort Cochin, der bei Reisenden beliebten Gegend am Ende der Landzunge fuhren, waren wir noch richtig in Indien, mit hektischem Verkehr, Hupen und Rickschas, die sich mit Bussen und Kühen auf der staubigen Straße drängelten. Als wir um eine Biegung nicht weit von der Basilika in Fort Cochin kamen, war es als ob wir plötzlich in eine Oase der Ruhe gekommen wären.
Ein Besuch beim SOS Kinderdorf in Kochi
Als Frederike klein war unterstützten ihre Eltern die SOS Kinderdörfer mit einer monatlichen Spende. Ab und zu erhielten wir Briefe mit Geschichten von verwaisten Kindern, die durch diese Organisation eine neue Familie gefunden hatten. Dieses einzigartige Konzept eines Kinderdorfs anstatt eines Waisenhauses blieb Frederike im Kopf und spielte eine Rolle als wir entschieden, welche wohltätige Organisation wir mit unserer sportlichen Herausforderung einer Fahrradfahrt von England nach Australien unterstützen wollten. SOS Kinderdörfer waren sehr hilfreich und gaben uns die Gelegenheit, während unserer Reise ein Kinderdorf zu besuchen. Die Organisation betreibt 500 Kinderdörfer in 124 Ländern, einschließlich mehrerer Dörfer in Indien.
Ein Patchwork von Teeplantagen
Mettupalayam – Munnar – Kochi Irgendwo in der Nähe von Ooty wurden die Leute plötzlich wieder viel freundlicher und wir bezahlten wieder die richtigen Preise. Wir unterhielten uns auch mit mehr Indern, einschließlich einem Mann, der seine Frau anrief, da sie Deutsch sprach und sich mit Frederike unterhalten wollte. Sie lud uns sogar in ihr Haus ein, was aber leider nicht auf unserem Weg lag. Eines Abends saßen wir in einem Restaurant in der Kleinstadt Mettupalayam, als drei Kinder sich zu uns gesellten. Sie sprachen gut Englisch und waren daran interessiert, sich mit Ausländern zu unterhalten. Als sie sich verabschiedeten,…
Durch das Tigerreservat
Gundlupet – Ooty – Mettupalayam Kurz nachdem wir Gundlupet verlassen hatten, bogen wir von der Hauptstraße ab und ließen die Pilger in ihren zu schnellen Jeeps und die lauten alten Busse hinter uns. Durch die neugefundene Stille nahmen wir unsere Umgebung nun genauer wahr. Affen schwangen sich von Baum zu Baum, und ein leichter Nebel stieg von den grünen Feldern auf. Als wir durch kleine Dörfer kamen, konnten wir zusehen, wie die Dorfbewohner ihre allmorgendlichen Aufgaben erledigten. Frauen in bunten Saris balancierten Wasserkrüge auf ihren Köpfen, und Männer pflügten mit ihren Ochsen die dunkelrote Erde. Ein Junge auf dem Weg…